Teil I. :Was versteht man unter Arthrose? Und welche Perspektiven gibt es!?
Die Arthrosis deformans , die sich begrifflich übersetzt aus den altertümlichen Sprachelementen „Gelenk“ und „Verstümmelung“ zusammensetzt und damit auch historisch belegt früher schon bekannt war , wird heute als das „ altersübliche Maß übersteigende Gelenkverschleiß“ definiert.
Diese unter den Folgen von Schmerzen, Deformität und Leistungseinbuße des entsprechenden Gelenkes einhergehende Erkrankung mit Abnutzungserscheinungen des Gelenkknorpels ist eine der häufigsten Erkrankungen der Zivilisation des 21 Jahrhunderts. Die zunehmende Alterung unsere Gesellschaft mit steigender Lebenserwartung (zZ. Mann> 79/Frau>83) lässt natürlich auch insbesondere die chronischen Erkrankungen in Ihrer Häufigkeit und Intensität verstärkt auftreten. In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Frauen und Männer unter Beschwerden, die durch eine Arthrose verursacht werden, mit steigender Tendenz. Bei fast 70% der über 65-Jährigen lassen sich im Röntgenbild Zeichen für eine Arthrose feststellen. Zwei Millionen Menschen haben sogar täglich aufgrund ihrer Arthrose Schmerzen in ihren Gelenken. Aber auch bei jüngeren Personen kann man klinische Hinweise auf eine Arthrose finden. Neben kardiovaskulären Erkrankungen ist die Arthrose heute schon die zweithäufigste Ursache für eine Individualisierung. Grundsätzlich unterscheidet man eigentlich die primäre und die sekundäre Arthrose. Aber die Erfahrung im Umgang mit der Erkrankung und neuere Untersuchungen zeigen, dass diese alte Vorstellung der Krankheitsentstehung wahrscheinlich so nicht mehr stimmt und die Grenzen der möglichen Ursachen eher fließend sind. Genetische individuelle Vorgaben, aber auch Alterungsprozesse, sowie Mikro-und Makroverletzungsfolgen, und auch chronische Überlastungen des Bewegungsapparates mit den Folgen eines kontinuierlichen Abbaus der Gelenksqualität bei meist inkompletten natürlichen Eigenheilung führen zu starken Schädigungen. Diese generell immer auch an anderen verschiedenen bindegewebliche Strukturen, wie Knorpel / Sehnen / Muskeln und Kapselbandapperates , sich in einer Dysbalancen stattfindende überwiegende negative Prozesse , fördern einen kontinuierlichen „entzündlichen“ und „zerstörenden „ Verschleißprozeß. Immer wieder kommt es zu Entzündungen und Aktivierung der schädlichen direkten lokalen Prozesse, bei dann auch leider meist inkompletten Reparationen der kleinsten Zellstruktur, bzw. bis hin zur organisierten Zellverband. Die biologische Minderwertigkeit des Knorpelgewebes, mechanische Überlastung und entzündliche / metabolische Veränderungen führen über eine stadienhaften Verlauf( Grad 1-4) zu dem finalen destruktiven Ergebnisses der Arthrose mit den eventuellen auch gleichzeitig Auftreten von Symptomen wie Fehlstellungen/Dauerschmerz/ reduzierte Bewegungsfähigkeit und deutlichen Leistungseinbußen. Diese zunehmende und auch erhebliche die Lebensqualität reduzierende Erkrankung wird leider noch zu häufig in Gesellschaft und unter sogenannten „Fachleuten“ als unveränderlich und naturgegeben angenommen. Dabei ist bei rechtzeitiger Risikoerfassung und richtiger Diagnosestellung, sowie einer Zeit-/Stadien gemäß einsetzender richtigen „ Therapie“ fast jede Arthrose behandelbar. Es bietet sich dabei eine Vielzahl unterschiedlichster Behandlungsoptionen an. Neben einer Vielzahl von sogenannten konservativen (lat. = erhaltend, bewahrend) mit unterschiedlichsten Therapieansätzen, gibt es fast ebenso viele operative(lat. =verrichten) Maßnahmen. Als konservativen Maßnahmen seien hier aus der Vielzahl nur kurz Maßnahmen wie medikamentöse, krankengymnastische, balneo-physikalische und orthopädie-technische Verfahren angedeutet. Operative gelenkserhaltende, sowie gelenksersetzende Verfahren haben sich erfolgreich standardisiert. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 200.000 künstliche Hüftgelenke, 150.000 künstliche Kniegelenke, ca. 6.000 künstliche Schultergelenke und andere „Künstliche Gelenke“ eingesetzt. Tendenz steigend.! Bei allein fast 400.000 OP´s eines künstlichen Gelenksersatzes, steigt selbstverständlich trotz längere „Stand-/ Überlebens“-Zeit eines künstlichen Gelenkes auch die „Wechsel-OP“ Rate und liegt bei fast 40.000 jährlich. Wie bei allen anderen Erkrankungen des Menschen ist der Erfolg ein jeder Therapie von den verschiedensten Bedingungen abhängig. Sicherlich werden auch und gerade im „ Zeitalter der Gesundheit“ die präventiven Maßnahmen zur „Erkrankung Arthrose“ einen stark zunehmenden und wichtigen Anteil an den individuellen und gesellschaftlichen Konzepten der modernen Arthrosetherapie einnehmen, aber auch hier, wie in andern sog. Zivilisations-/ Volkskrankheiten wird der langfristige Erfolg sich erst noch zeigen müssen. Infos auch unter : http://www.arthrose.de